Mo, 30. August 2021 | Homo communis- Wir für alle (Münster Premiere)

Homo communis – Wir für alle stellt Menschen in den Mittelpunkt, die ihre Vision von Kooperation und Teilen leben und zu realisieren versuchen. Der Film spürt Orte solchen Tuns auf – jenseits von Markt und Staat. In Venezuela und Deutschland treffen wir auf Menschen, denen es um stabile Beziehungen, ein verlässliches Miteinander in Arbeit und Leben und ein Teilen der Ressourcen geht.
Wir haben einen kritischen Punkt erreicht. Auf der einen Seite erleben wir die stetige Evolution der technischen Möglichkeiten, die uns unglaubliche Perspektiven eröffnet. Aber gleichzeitig stehen wir vor massiven ökologischen Einbrüchen, wenn wir uns nicht für eine andere Verhaltensweise im Umgang mit unserer Welt entscheiden. Wir erleben eine tiefe Kluft zwischen Arm und Reich sowie zentralistische Hierarchien einerseits und entfesselte Märkte andererseits. Von der Geburt bis zum Tod werden die persönlichsten Lebensbereiche immer weitreichender kommerzialisiert, technisiert und uns entfremdet.
Gemeinsam mit den Protagonisten macht sich der Film auf den Weg, um alte und neue Modelle des Teilens, der Kooperation und des Zusammenlebens, das auf Gemeinschaft basiert, zu entdecken.
Mi, 8. September 2021 | The Great Green Wall

Der Dokumentarfilm The Great Green Wall stellt das ambitionierte Projekt vor, eine 8000 Kilometer lange grüne Mauer aus Bäumen quer durch den Kontinent zu ziehen.
The Great Green Wall, also die „große grüne Mauer“ geschaffen aus Bäumen ist eine außergewöhnliche Vision für Afrika: Sie soll sich mit einer Länge von 8000 Kilometern einmal über den gesamten Kontinent erstrecken, elf afrikanische Länder durchqueren und damit ein Zeichen gegen den Klimawandel setzen. Statt Konflikten und Massenmigration soll sie das Projekt kein trennendes, sondern ein verbindendes Element sein, das ambitioniert für den Traum einer besseren Zukunft einsteht.
Regisseur Fernando Meirelles und die aus dem westafrikanischen Mali stammende Musikerin Inna Modja nehmen die Zuschauer der Doku The Great Green Wall mit auf eine Reise der besonderen Art.
Mi, 22. September 2021 | Made in Bangladesh (Münster Premiere)

Made in Bangladesch erzählt die Geschichte einer Arbeiterin, die sich mit den menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen nicht abfinden will. Sie kämpft dagegen an und gründet eine Gewerkschaft.
Shimu ist Anfang 20 und arbeitet in einer Textilfabrik in Dhaka. Zunächst arbeitete sie als Hausmädchen. Jetzt verdient sie zwar besser, aber die Arbeitsbedingungen sind von Ungerechtigkeit und Ausbeutung geprägt. Als in der Fabrik ein Feuer ausbricht, entsteht Panik unter den fliehenden Frauen. Eine Kollegin stirbt, andere sind schwerer verletzt. Shimu kommt mit einem Schock davon. Als den Arbeiterinnen dann Teile ihres Lohnes verweigert werden, nehmen es einige hin, andere protestieren und beschließen eine Gewerkschaft zu gründen. Shimu ergreift die Initiative und wiedersteht den Drohungen der Geschäftsführung. Als Shimus Ehemann davon erfährt, verbietet er ihr, sich weiter zu engagieren. Doch die Registrierung der Gewerkschaft ist fast erreicht und Shimu nicht mehr bereit sich weiterhin den patriarchalen Strukturen zu unterwerfen. Sie setzt sich weiter für faire Bedingungen ein.
Mo, 04. Oktober 2021 | Carbon Bomb

Gigantische Ölreserven vor der Küste verwandeln das südamerikanische Guyana. Im Jahr 2019 noch Ökotourismus-Land Nr. 1 entwickelt sich das Nachbarland von Venezuela zu einer der größten Kohlenstoffschleudern der Welt. Die Regierung hofft auf die Förderung von 1 Million Barrel Öl am Tag ab dem Jahr 2025. US-Riese ExxonMobil, der chinesische Konzern CNOOC und Hess (USA) begannen Dezember 2019 mit der Förderung von Öl und Gas aus der Tiefsee. Leider hat sich Guyana miserable Verträge aufschwatzen lassen. Zusätzlich spielt die Weltbank eine negative Rolle. Statt das waldreiche Land zu beraten, auf Wind, Solar und Wasser zu setzen, sorgt die Entwicklungsbank dafür, dass sich die Profite für die Ölkonzerne schnell rechnen. Der Dokumentarfilm Carbon Bomb kritisiert die Rolle der Weltbank, beschreibt, welche Naturwunder es in Guyana noch zu bewahren gibt und setzt auf das Engagement gegen die Ölausbeutung.
Mi, 13. Oktober 2021 | Anders essen - Das Experiment

Für den Film Anders essen – Das Experiment wird erstmals ein Acker mit genau jenen Getreiden, Gemüsen, Früchten, Ölsaaten und Gräsern bepflanzt, die pro Person auf unseren Tellern landen – und die die Industrie u.a. zu Futtermitteln für Tiere verarbeitet. Es entsteht ein Feld von 4.400 m2 Größe, die Fläche eines kleinen Fußballfeldes, das der „durchschnittliche“ Bürger benötigt. Zwei Drittel davon liegen im Ausland. Insgesamt verbrauchen wir doppelt so viel, wie uns eigentlich zusteht: Würden sich alle Menschen so ernähren, bräuchten wir eine zweite Erde.
Lässt sich daran etwas ändern? Drei Familien wagen sich in den Selbstversuch. Sie beginnen regional einzukaufen und entdecken das Kochen neu. Das Ergebnis überrascht. Anders essen verändert tatsächlich unseren Landverbrauch und die CO2-Last.
Ein Experiment, das Mut macht.
Ein Film, der zeigt, wie es gehen könnte.
Mo, 25. Oktober 2021 | Asyland

ASYLAND ist ein Kino-Dokumentarfilm des deutsch-türkischen Nachwuchsregisseurs Çağdaş-Eren Yüksel. Der Film begleitet Flüchtlinge im Alltag und dokumentiert ihre Gedanken, Gefühle, Motivationen und Ängste aus ihrer eigenen Perspektive. Wir nehmen uns leider zu oft das Recht, über Menschen zu urteilen, ohne ihnen einmal in die Augen zu schauen. Wir glauben Alles über Flüchtlinge zu wissen und kennen nicht einmal ihre Geschichte. Unser Ziel ist es, einen Film aus der Sicht von Vertrieben zu produzieren, die dicken Mauern der Flüchtlingsheime zu überwinden und dabei mit versteckten Kameras die Diskriminierung zu dokumentieren, denen Flüchtlinge tagtäglich ausgesetzt sind. Für die Einen ist es ein Film. Für Andere der Alltag.
Di, 02. November 2021 | OECONOMIA

Unser Wirtschaftssystem hat sich unsichtbar gemacht und entzieht sich dem Verstehen. In den letzten Jahren blieb uns oft nicht viel mehr als ein diffuses und unbefriedigendes Gefühl, dass irgendetwas schiefläuft. Aber was? OECONOMIA legt die Spielregeln des Kapitalismus offen und macht in episodischer Erzählstruktur sichtbar, dass die Wirtschaft nur dann wächst, dass Gewinne nur dann möglich sind, wenn wir uns verschulden. Jenseits von distanzierten Phrasen der Berichterstattung, die ein Verstehen des Ungeheuerlichen letztlich immer wieder verunmöglichen, macht sich OECONOMIA mit viel Scharfsinn daran, den Kapitalismus der Gegenwart zu durchleuchten. Erkennbar wird ein Nullsummenspiel, das uns und unsere ganze Welt in die Logik einer endlos fortwährenden Kapitalvermehrung einspannt. Ein Spiel, das bis zur totalen Erschöpfung gespielt wird und vielleicht kurz vor seinem Ende steht.
Mi 10. November 2021 | Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit

In der westdeutschen Provinz kämpfen osteuropäische Leiharbeiter:innen des größten Schweineschlachtbetriebs des Landes ums Überleben – und AktivistInnen, die sich für deren Rechte einsetzen, mit den Behörden. Zur gleichen Zeit proben Münchener GymnasiastInnen das Stück „Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“ und reflektieren über die deutschen Wirtschaftsstrukturen und ihr Verhältnis dazu.
Verwoben mit den Gedankengängen der Jugendlichen und ihrer Auseinandersetzung mit dem Text in den Proben erzählt Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit in unterschiedlichen Fragmenten über Bedingungen und Facetten von Leiharbeit und Arbeitsmigration in Deutschland.
In der Fleischindustrie in Deutschland ist es gängige Praxis, Arbeitskräfte aus dem osteuropäischen Raum auszubeuten. Der Dokumentarfilm nähert sich dem Alltag der Arbeitsmigranten an und zeigt auf, wie wenig Interesse Unternehmen und Politiker:innen an einer Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen haben. Unter vereinzelten Bemühungen der Integration hinterlässt nur der Einsatz einer Einzelkämpferin etwas Wirkung.
Di, 30. November 2021 | Silence Radio (Münster Premiere)

Carmen Aristegui wird nicht schweigen. Die regierungskritische Enthüllungsjournalistin und Nachrichtensprecherin ist eine der wenigen Stimmen Mexikos mit dem Mut zur Wahrheit.
2015 wird Carmen mit ihrem Team entlassen und verklagt. Die Bevölkerung reagiert mit Protesten, mehr als 200.000 Menschen unterzeichnen eine Petition. Neben Morden, Einschüchterungen und Entlassungen nutzen die Mächtigen in Mexiko auch die Justiz, um kritischen Journalismus zu verhindern. Für die Journalistin beginnt der Kampf um die Pressefreiheit. In ihrem neuen unabhängigen Internetkanal hören ihr Millionen Menschen weltweit zu.
Silence Radio hält einem in immer neuen Situationen vor Augen, was Machtmissbrauch, Korruption, Zensur und Gewalt einerseits mit einer Gesellschaft machen und wie demokratische Werte und Grundrechte wie eben Presse- und Meinungsfreiheit andererseits dagegen wirken können. Das aber braucht uneingeschränkten Mut, den Menschen wie Carmen Aristegui jeden Tag aufs Neue beweisen. Damit ist Fanjuls Film nicht nur spannend für Lateinamerika-Liebhaber:innen, sondern ebenso für alle, die sich mit Demokratie, Menschenrechten und politischer Bildung beschäftigen.
Mi, 8. Dezember 2021 | Nicht ohne uns! 15 Länder, 16 Kinder, 5 Kontinente, 1 Stimme

Ganz gleich wo auf der Erde und egal wie unterschiedlich ihre Persönlichkeiten auch sein mögen, überall finden sich Kinder, die ähnliche Ängste, Hoffnungen, Träume und Wünsche für die Zukunft haben. Für ihren Dokumentarfilm „Nicht ohne uns!“ bereiste Filmemacherin Sigrid Klausmann 15 Länder auf fünf Kontinenten und gab insgesamt 16 Kindern eine Stimme. Sie alle sind unterschiedlichster sozialer Herkunft – manche von ihnen wachsen in privilegierten westlichen Ländern auf, andere in armen Gebieten Afrikas oder Asiens, müssen Kinderarbeit, Krieg und Prostitution erleiden. Sie alle haben die Sorge um den Planeten, um die Natur und die Sehnsucht nach Sicherheit, Frieden, Freundschaft und Glück gemeinsam. Deswegen wollen sie uns alle dazu ermuntern, die Umwelt zu erhalten, wollen die Welt voller Neugier und Bildungshunger zum Besseren verändern.
Do, 9. Dezember 2021 |The New Corporation

2003 sorgte die Dokumentation „The Corporation“ für Furore. Der Film analysierte das Verhalten von Großkonzernen im Geschäftsleben, und kam dabei zu einem provokanten Schluss: Würde man Bewertungsmaßstäbe für menschliches Verhalten anlegen, würden Großkonzerne alle Kriterien für einen klinischen Psychopathen erfüllen. Die Fortsetzung „The New Corporation“ beleuchtet, wie sich die Macht der Konzerne in den letzten zwanzig Jahren entwickelt hat. Unternehmen haben längst das Thema Nachhaltigkeit für sich entdeckt: Der Diskurs der „sozialen Unternehmensverantwortung“ ist allgegenwärtig – während Großkonzerne gleichzeitig aber immer weiter zur Verschärfung der Klimakrise beitragen. Digitalkonzerne wie Google, Facebook oder Amazon bestimmen heute zunehmend unseren Alltag – und werden damit immer mehr zur Gefahr für die Demokratie. Und während Millionen von Menschen in der Corona-Krise ihre Jobs verloren haben, hat die Pandemie die Superreichen noch reicher gemacht. Was können wir von den sozialen Bewegungen lernen, die weltweit dafür kämpfen, Konzernmacht zu beschränken?