Das Wandbild in der Staufenstraße

Bildbeschreibung

Das Thema des Bildes im Allgemeinen ist der Regenwald bzw. dessen Zerstörung /Erhaltung und der Widerstand der Indigenen gegen eben diese Zerstörung.

Im rechten Teil sieht man einen Kapuzineraffen, eine vom Aussterben bedrohte Art, als Symbol für die Zerstörung des Regenwaldes und das Sterben vieler Arten. Daneben sieht man einen riesigen Bagger von vorne, der alles zu zerstören scheint, auf der Schaufel ist „Colonialismus“ in Coca Cola Schrift zu lesen, womit klar die Ursachen der Zerstörung benannt werden. Ein Indigener mit Pfeil und Bogen versucht diesen aufzuhalten. Bei einem weiteren Indigenen sieht man wortwörtlich die Verwurzelung mit der Natur, auch scheint dieser den Himmel oder in diesem Falle die Fensterbank zu halten. Im linken Teil dieses Abschnitts sieht man das Gesicht eines weiteren Indigenen, der einen direkt anzugucken scheint. Diese drei Figuren stehen symbolisch für den Widerstand der Indigenen gegen die Zerstörung des Regenwaldes, ihres Lebensraumes.  Das Portrait scheint uns aufzufordern endlich etwas zu tun, was auch mit dem Schild „Salva la selva“ also „Rettet den Regenwald“ nochmal unmissverständlich ausgedrückt wird. Das Ganze wird verbunden und umrahmt von organischen Formen und Farben, ein typisches Element von Jorge Hidalgo, der diesen Teil mit zweien seiner Kinder gestaltete.

Im linken Teil, der von den Künstlern Dirk Sandbaumhüter (Münster) und Robert Matzke (Münster) gestaltet wurde, sieht man zunächst eine Landschaft, die wie Regenwald aussieht, aber bei genauerem Hingucken überall mit modernen Elementen durchsetzt zu sein scheint. Damit wird das immer weitere Vordringen der „modernen Welt“ in Naturräume, insbesondere den Regenwald, versinnbildlicht.  Es gibt hier auch zwei Affen, ebenfalls als Referenz auf die zahlreichen bedrohten Arten. Mitten in der Landschaft steht ein kleiner Wohnwagen, ein Hinweis auf immer mehr Tourismus in unberührten Gebieten.

Eine Ansammlung von scheinbar Pilz ähnlichen Gebilden könnte sowohl Häuser als auch Kraftwerke sein, die „wie Pilze“ aus dem Boden schießen. Im unteren Teil sieht man schließlich ein großes Krokodil, das versucht die Leitungen, die seinen Lebensraum kaputt machen, zu zerstören.

Auf dem Bild ist das Wandbild in der Staufenstraße zu erkennen.

Entstehungsprozess

Das gesamte Bild entstand im Rahmen und im Laufe des „Viertel Fest“ am 8. August 2017 als letztes Bild der Reihe der „Weltbaustellen“ in Münster. Zunächst war ein Graffiti-Slam geplant, bei dem an der Staufenstraße – von Musik begleitet – ein halbhohes Wandbild entstehen sollte. Jeder der wollte sollte mitmachen können. Da es jedoch Bedenken wegen vieler anwesender Kinder und wegen des Lärmpegels gab, wurde es ein Gemeinschaftswerk der Künstler Dirk Sandbaumhüter (Münster), Robert Matzke (Münster), des kolumbianischen Künstlers Jorge Hidalgo (Münster) und dessen zwei Kindern Wayra und Che.

Es wird auf verschiedene Weltnachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) Bezug genommen. Das Hauptthema war der Regenwaldschutz (SDG 15), damit zusammenhängend auch der Klimaschutz (SDG 13) und der Widerstand der Indigenen gegen die Zerstörung des Regenwaldes und damit auch ihres Lebensraumes (SDG 17) vorgegeben. Die beteiligten Künstler:innen hatten, wegen der knappen zeitlichen Vorgabe, nur kurz die Möglichkeit sich abzusprechen und begannen dann sofort größtenteils ohne Entwürfe mit dem Malen. Dabei gestalteten Dirk Sandbaumhüter und Robert Matzke den Teil links des Eingangs und Jorge Hidalgo mit seinen Kindern den Teil rechts des Eingangs. Dabei hatten alle nur einige Skizzen zum Thema mitgebracht aber keine Entwürfe, somit war es ein spontaner Mal Akt.

Adresse des Wandbildes

Das Wandbild wurde 2017 im Rahmen der Weltbaustellenkampagne NRW vom entwicklungspolitischen Verein Vamos e.V. umgesetzt.

 

Auf dem Bild ist das Logo de Weltbaustelle Münster zu sehen.