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Wandbilder 

Es gibt in Münster derzeit fünf Wandbilder, die im Rahmen der „Weltbaustellenkampagne NRW“ oder als Einzelprojekte unter Projektleitung von Vamos entstanden sind. Zwei weitere Wandbilder, die 1992 am Gleis 22 und am Cuba entstanden sind und 500 Jahre Kolonialismus zum Thema hatten, existieren leider nicht mehr.

Urban Art und Globales Lernen

Mit ihrem künstlerischen Ansatz sind Wandbilder ein geeignetes Instrument, um auf kreative Weise den öffentlichen Raum in einen Diskursraum für globale und nachhaltige Themen zu verwandeln. Durch die Straßenbilder wird das gewohnte Stadtbild bewusst „gestört“. Diese Irritation führt dazu, dass sich die Passant:innen mit der Thematik auseinandersetzen. Sie schauen sich die Bilder an, die zum Nach- und Umdenken anregen: Was möchten mir die Künstler:innen sagen? Wie stehe ich zu dem Thema? Wie trage ich mit meinem Verhalten zur globalen (Un)Gerechtigkeit bei? Welche Wertehaltungen leiten mich? Darüber hinaus eröffnet sie den Betrachtenden nicht nur den Raum für Selbstreflektion, sondern auch die Möglichkeit, sich über das Gezeigte mit Mitmenschen auszutauschen.

Durch die Wandbilder wird die Agenda 2030 auf visuelle Weise bekannter gemacht und Personen werden für verschiedene Themen der Nachhaltigkeit sensibilisiert. Globales Wissen und weltweite Zusammenhänge werden hierbei durch einen niederschwelligen Zugang einer breiten Bevölkerungsschicht vermittelt. Dadurch dass die Bilder im öffentlichen Raum zu sehen sind, sind sie für alle Menschen zugänglich. Durch diesen offenen Ansatz werden auch Zielgruppen erreicht, die sich bisher noch wenig mit Eine Welt-Themen auseinandergesetzt haben. Der direkte Bezug zum eigenen Wohnort ist ebenfalls förderlich für das Globale Lernen. Indem Bereiche der Agenda 2030 in den öffentlichen Raum der Stadt integriert werden, wird den Bewohner:innen aufgezeigt, wie lokale und weltweite Entwicklungen zueinander in Beziehung stehen und welche lokale Verantwortung die Bürger:innen für eine globale Gerechtigkeit tragen.

Perspektivwechsel

Dadurch, dass die internationalen Künstler:innen ihre Sichtweisen aus Ländern des Globalen Südens einbringen, können die Betrachter:innen sowohl einen Perspektivwechsel erfahren als auch Wissen über andere Kulturen dazu gewinnen.

Partizipation

Globales Lernen ist jedoch nicht nur ein Lernen über die Welt, sondern vor allem ein handelndes Lernen in der Welt. Auch dieser Aspekt wird bei den „Weltbaustellen NRW“ erfüllt. Denn die Künstler:innen thematisieren nicht nur Probleme und Herausforderungen in dieser Welt, sie zeigen auch alternative Handlungsoptionen und Lösungswege auf, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Viele der Wandbilder sind zudem partizipativ mit Schüler:innen und weiteren Personen entstanden, die von Anfang an an dem kreativem Prozess teilhaben konnten.

 

„Glokal Mural Münster“ am Ratsgymnasium

Das Wandbild „Du kannst das Blatt wenden“ entstand in einem Partizipationsprozess, an dem sich zahlreiche Schüler*innen des Ratsgymnasiums beteiligten. Es besteht auf den ersten Blick aus zwei Teilen. Auf der rechten Seite der partizipative Prozess, also das partizipative Mural, eine Variante des sogenannten Mural comunitario – „Mural der Gemeinde“ – dessen Vorgehensweise noch komplexer ist. Auf der linken Seite der kreative individuelle Prozess.

Das Wandbild in der Staufenstraße

Das Thema des Bildes im Allgemeinen ist der Regenwald bzw. dessen Zerstörung /Erhaltung und der Widerstand der Indigenen gegen eben diese Zerstörung. Das gesamte Bild entstand im Rahmen und im Laufe des „Viertel Fest“ am 8. August 2017 als letztes Bild der Reihe der „Weltbaustellen“ in Münster.

Das Wandbild an der Travelmannstraße 30

Beim Wandbild an der Travelmannstraße/ Ecke Timmerscheidtstr. geht es nochmals um Gendergleichberechtigung (SDG 5) und die Ausbeutung sowie den „Ausverkauf“ der Natur in Südamerika und Afrika beziehungsweise um die Zerstörung der Natur und Erde im Allgemeinen d.h. um Klimawandel, Wüstenbildung, etc. (SDG 13 & 15). Die Frage die sich hier stellt lautet: „Ist es kurz vor zwölf oder doch schon zu spät??”

Das Wandbild in der Friedrich-Ebert-Straße

Das Wandbild in der Friedrich-Ebert-Straße 142 thematisiert insbesondere die Weltnachhaltigkeitsziele Keine Armut, Wasser, Klimaschutz und Geschlechtergerechtigkeit. Das Bild ist ein 2017 entstandenes Gemeinschaftswerk der chilenischen Künstlerin Jocelyn Aracena – Künstlername „Anis“ – und des kolumbianischen Künstlers Jorge Hidalgo, welcher in Münster lebt.

Das Wandbild an der Montessori-Schule

Schüler:innen der Montessori-Schule gestalteten ein Wandbild mit dem kolumbianischen Künstler Jorge Hidalgo. Hierbei wurde besonders auf das Weltnachhaltigkeitsziel 4 zur Bildung aufmerksam gemacht.