Die Bundestagsabgeordnete Sybille Benning (CDU) befürwortet die Forderung von Münsteraner Initiativen, Unternehmen zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards gesetzlich zu verpflichten. Bei einer Videokonferenz waren sich die Politikerin und Vertreter*innen von Vamos e. V., Weltladen la tienda und Christliche Initiative Romero (CIR) einig, dass es einen gesetzlichen Rahmen braucht, damit Unternehmen Verantwortung übernehmen.
Unternehmen müssen verpflichtet werden, Menschenrechte zu achten und Umweltzerstörung zu vermeiden — entlang der gesamten Lieferkette, von der Rohstoffgewinnung bis zum Endkunden. In Münster engagiert sich für dieses Ziel ein breites Aktionsbündnis, an dem sich u.a. das Bistum Münster, die katholische Kirchengemeinde Heilig Kreuz Münster, IG Metall Gütersloh/Oelde und die Fairtrade Town Steuerungsgruppe beteiligen. Vertreten durch Christian Wimberger (CIR), Maike Grabowski (Vamos e.V.) und Kerstin Borrmann (la tienda e.V. ) nutzte das Münsteraner Bündnis die aktuelle bundesweite Debatte um ein Lieferkettengesetz in dieser Woche als Gelegenheit für ein Gespräch mit der Münsteraner Bundestagsabgeordneten Sybille Benning (CDU).
Statt eines ursprünglich geplanten fairen Frühstücks fand das Treffen Corona-bedingt als Videokonferenz statt. Christian Wimberger (CIR) und unsere Geschäftsführerin Maike Grabowski betonten, dass ein Lieferkettengesetz in Zeiten der Corona-Pandemie umso wichtiger sei, weil viele Bekleidungsunternehmen ihre Aufträge stornieren und so die Näher*innen im Stich lassen. Sybille Benning befürwortete den Ansatz der freiwilligen Selbstverpflichtung von Unternehmen. Für sie sei es selbstverständlich, sich freiwillig an einem Nationalen Aktionsplan (NAP) zu beteiligen, zumal es um Menschen- und Umweltrechte geht. So wie sie das Geschehen jedoch über die letzten Jahre verfolgt habe, „ist es mit der Freiwilligkeit schwierig“, sagt die Münsteraner Bundestagsabgeordnete. „Es müssen Handlungsrahmen gesetzt werden, etwa gemeinsame europäische Leitlinien. Auch sollte überprüft werden, inwiefern der Nationale Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte konsequent umgesetzt wird“, so Benning. Das Münsteraner Bündnis zur bundesweiten Initiative Lieferkettengesetz begrüßt das Bekenntnis für einen Handlungsrahmen und hofft darauf, dass sich Benning für ein starkes Lieferkettengesetz in Deutschland einsetzen wird.
Die Initiative und das Münsteraner Bündnis
Die Initiative Lieferkettengesetz ist ein bundesweites zivilgesellschaftliches Bündnis aus Menschenrechts-, Entwicklungs- und Umweltorganisationen, Gewerkschaften und Kirchen. In Münster gehören dazu Vertreter*innen folgender Organisationen: Christliche Initiative Romero (CIR), Vamos e.V., Weltladen la tienda e.V., Weltläden im Viertel und Südviertel, FAIR Handelsgesellschaft mbH, Fairtrade Town Steuerungsgruppe, Bistum Münster, katholische Kirchengemeinde Heilig Kreuz Münster, Greenpeace Münster, IG Metall Gütersloh/Oelde, Gemeinwohlökonomie sowie Privatpersonen.
Sie wollen die Initiative unterstützen? 200.000 Unterschriften zur Forderung eines Lieferkettengesetzes sind bereits zusammengekommen. Die Petition läuft noch bis Ende Juli. Das aktuelle Ziel sind 222.222 Unterschriften. Online finden Sie die Petition unter: www.lieferkettengesetz.de