Es herrscht Betroffenheit und Enttäuschung bei den Vertreter:innen des soziokulturellen Zentrums cuba an der Achtermannstraße. Das Wandbild in seiner ursprünglichen Form kann nicht erhalten werden. Am Montagnachmittag konnte es nur auf Initiative des cuba e.V. vor Gericht zu einer Einigung mit der Gegenseite kommen. Das bestehende Wandbild darf als Wandbespannung auf der gesamten Fassade installiert werden.
Der Vermieter des Hauses wollte die Fassade sanieren, das cuba das Wandbild, das zum Wahrzeichen des soziokulturellen Zentrums geworden war und weit über das Bahnhofsviertel hinaus in die Stadt wirkte, erhalten. „Für uns ist es ein Symbol gegen Rassismus und Kolonialismus, dessen Botschaft heute so aktuell ist wie in der Entstehungszeit“, erklärt Maike Grabowski, Geschäftsführerin von Vamos e.V. Auf Initiative ihres Vereins entstand das Wandbild des kolumbianischen Künstlers Saúl Gutierrez Silva 1992 im Rahmen der Gedenkveranstaltungen anlässlich der Entdeckung und gewaltsamen Eroberung Südamerikas.
Der cuba Vorstand geht davon aus, dass der Vermieter jetzt die Fassade sanieren lässt und dabei das Gemälde überstreichen wird.
Im Vorfeld waren die Wellen hoch geschlagen: Während das cuba eine Spendenaktion zum Erhalt des Wandbildes organisierte, schuf der Vermieter durch die Aufstellung eines Gerüstes Tatsachen. Das Wandbild drohte von einem auf den anderen Tag zu verschwinden. Mit einer einstweiligen Verfügung konnten die Malerarbeiten vergangene Woche gestoppt werden, um Zeit für Kompromisse zu finden. Die Gegenseite ließ sich zu keinem Zeitpunkt auf eine gütliche Einigung ein.
So wird die angelaufene Spendenaktion unter dem neuen Aspekt fortgeführt, denn auch für die Wandbespannung muss das cuba die nötigen Mittel aufbringen.
Für Nachfragen stehen wir gerne zur Verfügung.