Die Wanderausstellung »TrikotTausch« stellt die zwei Seiten der Sportbekleidungsproduktion vor: Einerseits die Vermarktung von Sportbekleidung und unser Kaufverhalten hier – andererseits die Arbeitsbedingungen der Näherinnen in den Weltmarktfabriken. Anschaulich erfahren die Besucher*innen, wie jede*r Einzelne für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Näherinnen in den Produktionsländern aktiv werden kann. ALLE Näherinnen und ihre Familien sollen durch ein existenzsicherndes Einkommen dauerhaft ein würdiges Leben führen können. Dafür müssen Regierungen bestehende Gesetze und internationale Normen durchsetzen – wir treten dafür ein!
Infos zur Ausstellung
Raumbedarf: ca. 80 m² bis 100 m² • ein Raum oder mehrere Räume mit einer Deckenhöhe mindestens drei Metern • von allen Seiten »begehbare« und lesbare Module • mindestens ein Stromanschluss
Elemente: sechs Stoffbahnen • Tor mit zwei Fußballerpuppen • Spieler*innenbank • Ballkoffer • Tablets mit Kurzfilmen und aktuellen Entwicklungen
Hintergrundmaterialien: Broschüren, Flyer, Kurzinformationen, Poster etc.
Betreuung der Ausstellung vom Entleiher: Verwaltung der Begleitmaterialien • Beaufsichtigung der Ausstellung • Überprüfung der Tablet-PC • Verschluss der Ausstellung über Nacht • evtl. Organisation von Begleitveranstaltungen rund um die Ausstellung
Veranstaltungen sollten um die Ausstellung herum angeboten werden – je nach Ausrichtung des Entleihers. Tipp: Veranstaltungsgemeinschaften
Verleih: zwei bis acht Wochen
Kosten: Leihgebühr 350 Euro für zwei Wochen • bis zu vier Wochen 500 Euro • Rabatte für längere Leihdauer auf Anfrage • Transportkosten • Auf- und Abbau • Versicherung • individuelle Berechnung je nach Entfernung des Ausstellungsortes, der Leihdauer und den zur Verfügung stehenden Helfer*innen • Kaution: 500 Euro
Sprechen Sie uns an, wenn wir Ihr Interesse geweckt haben. Wir bieten Ihnen gerne eine individuelle Beratung rund um die Einsatzmöglichkeiten der Bildungsmaterialien an.
Aktuelles
… aus Bangladesch:
- Am 24.04.2013 stürzte die Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch ein. Bei diesem Unglück verloren 1.135 Menschen ihr Leben und über 2.000 Menschen wurden verletzt. In der Fabrik wurden Textilien für große internationale Modemarken hergestellt.
- Der Einsturz des Rana Plaza war nicht der erste Unfall in einer Textilfabrik, änderte aber den Blick der Weltöffentlichkeit. Es wurde deutlich, unter welchen lebensgefährlichen Bedingungen Menschen in Nähfabriken arbeiten. Nach dem schweren Unglück war es nicht mehr möglich wegzusehen.
- Bereits im selben Jahr wurde ein Abkommen für Brandschutz und Gebäudesicherheit abgeschlossen, welches Textilfabriken zu Betriebsprüfungen durch unabhängige Experten verpflichtet. Das Abkommen lief 2018 aus, wurde aber verlängert und will seinen Fokus nun stärker auf die Rechte der Arbeiter*innen legen und sie bei der Bildung von Gewerkschaften unterstützen.
…aus Indonesien:
- Das SÜDWIND-Institut wirft Adidas vor, im Fall der gesetzwidrigen Entlassung von mehr als 300 ehemaligen Beschäftigten ihres indonesischen Zulieferers Panarub im Jahr 2012 seinen unternehmerischen Sorgfaltspflichten nicht nachgekommen zu sein. SÜDWIND, Mitglied der Kampagne für Saubere Kleidung, legte daher gegen den Adidas-Konzern eine Beschwerde bei der OECD ein.
- Was war passiert? Im Juli 2012 forderten rund 2.000 Beschäftigte der Firma PT Panarub Dwikarya in Indonesien die Zahlung des seit Januar 2012 geltenden Mindestlohnes sowie ihr Recht auf Vereinigungsfreiheit. Vorausgegangen war im Februar 2012 die Entlassung von mehreren Beschäftigten, die versucht hatten, eine Betriebsgewerkschaft zu gründen. Am 23. Juli 2012 wurden 1.300 Beschäftigte, die sich an dem Streik beteiligt hatten, entlassen.
…aus Deutschland:
- Eine Reaktion auf den Einsturz des Rana Plaza war 2014 die Gründung des deutschen Bündnisses für Nachhaltige Textilien mit rund 130 Mitgliedern aus Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft, Gewerkschaften und Standardorganisationen.
- Das Bündnis will die sozialen und ökologischen Bedingungen in der gesamten textilen Produktionskette verbessern. Die Mitglieder verpflichten sich zu konkreten Maßnahmen, die in einem Maßnahmenplan festgehalten werden.
- Dem Bündnis wird vorgeworfen nur sehr langsam Fortschritte zu machen. Große Namen der deutschen Textilindustrie fehlen in der Liste des Textilbündnisses. So weigern sich Unternehmen wie Kaufhof oder Karstadt dem Bündnis beizutreten, auch der Internetriese Zalando fehlt. Die Organisation FEMNET e.V. gibt auf seiner Internetseite eine detaillierte Einschätzung zum Textilbündnis ab.